Eine Handvoll Erde oder Blumen werden auf den Sarg oder die Urne gestreut. Dass dreimal Erde auf den Sarg geworfen wird, ist ein Zeichen dafür, dass wir wieder zu Erde werden. Die Angehörigen und Trauergäste beginnen symbolisch das Grab zu schließen. Das kann einerseits eine Geste der Trennung und des Abschieds sein. Es kann mit diesem Ritual nach und nach realisiert werden, dass der Verstorbene endgültig tot ist und nicht mehr zu den Hinterbliebenen zurückkehren wird. Andererseits kann es eine Geste der Verbundenheit und der Zärtlichkeit sein. Die Anwesenden decken den Verstorbenen symbolisch mit der Erde zu und betten ihn zur letzten Ruhe.

Wer selbst an einer Erdbestattung teilgenommen hat, kennt vielleicht die Empfindungen, die der Erdwurf auslösen kann. Für viele Menschen ist es ein innerstes Bedürfnis, auf diese Art noch einen letzten Gruß am offenen Grab in aller Stille zu formulieren.

Quelle: Küpper-Popp, K., Lamp, I. (2010). Rituale und Symbole in der Hospizarbeit. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus.S.69.